Nach dem heftigen Platzregen am Vorabend sind unsere Klamotten zum Glück wieder trocken als wir uns nach einer Nacht im gemütlichen Bett wieder aus den Federn schälen. Draußen ist es neblig und bedeckt, aber es regnet zumindest nicht als wir nach den Pferden auf der Weide sehen und ihnen ihren Hafer bringen. Sie haben die Nacht offensichtlich auch gut verbracht, alle 3 weisen Spuren vom Liegen auf.
Leider regnet es zum Abritt wieder, aber unter unseren Mänteln bleiben wir trocken. Unser Weg führt uns stetig Richtung Süden, wo wir unterwegs auf zwei Einkehrmöglichkeiten für einen Mittagsimbiss hoffen – vergeblich, beide haben geschlossen. So stehen wir in Todtmoos – Au vor einer Entscheidung: mit hungrigen Mägen durchhalten bis zum Gordihof, oder einen Umweg inkauf nehmen um einen geöffneten Gasthof zu finden. Im Interesse der Rittmoral und des Weltfriedens entschieden wir ins für die zweite Variante – also folgten wir ab hier der Wanderwegbeschilderung nach Herrischried.
Trotz unseres Hungers durften die Pferde dort erst mal einen Wegrand mit fettem Gras abweiden, bis dort hatten sie schon einiges an Arbeit leisten müssen. Lustig dabei waren die Armadas aus Grillen, die exodusmäßig aus dem Gras auf die Strasse geflüchtet sind wenn die rupfenden Mäuler vorbei kamen.
Im Ochsen bekamen wir dann die ernüchternde Aussage dass es bis 17.00h nur kalte Küche gäbe – interessanterweise zählte Schnitzel mit Pommes und Salat als kalte Küche, wenn die das so definieren kann ich damit blendend leben! Lecker war es!
Nebenan gab es dann sogar den ersten für uns erreichbaren Laden auf dieser Tour, so daß wir auch noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen konnten – was besonders mich erleichterte, da der Griff meiner Zahnbürste einen komischen Geruch verströmte und das Zähneputzen für mich bis dahin echt eine Zumutung war!
Von Herrischried aus war es nicht mehr weit bis Altenschwand, wo wir auf dem Gordihof erwartet wurden. Und die Wege dorthin waren mal wieder traumhaft schön!
Den Gordihof kennen wir schon von dem Sternritt im Mai, und es war dort immer toll. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Die Pferde kamen in einem Offenstall mit Weide und Bach unter, Heunetze hingen schon prall gefüllt mit bestem Heu parat.
Nachdem wir uns bei der großen Halle unseren Schlafplatz gerichtet hatten kamen am Abend ein paar der «Roßwieber» vorbei, und wir saßen noch bis spät in die Nacht beisammen.
Am Morgen hat Steffi uns dann noch zu einem opulenten Frühstück eingeladen, beladen mit Brötchen, Wurst, Käse und allem möglichen was sonst noch schmeckt kam sie gegen 9.00h wieder vorbei. Den Cowboykaffee steuerten wir bei, und wir haben dazu noch unser erstes Rührei aus Volleipulver getestet – gar nicht so schlecht!
Dann mussten wir aber los, der letzte Tag, Heimweg.
Auf immer vertrauteren Wegen ritten und gingen wir bergab nach Wehr, wo wir uns am Rewe mit Kuchen und Kaffee stärkten. Als wir dort so auf dem Parkplatz saßen und unseren Snack vor den gierigen Pferdemäulern in Sicherheit zu bringen versuchten kam eine nette Dame mit einem Bund Möhren aus dem Supermarkt. Ob sie die den Pferden geben dürfe, sie hätte sie extra gekauft. Da konnten wir ja schlecht nein sagen, und die 3 haben sich gefreut!
Gegen 15.00h waren wir dann am heimischen Stall, und nachdem die Pferde den letzten Tourhafer aufgegessen hatten saßen wir im Auto auf dem Weg zu Dusche und sauberen Klamotten – ein komisches Gefühl nach 11 Tagen mit den Pferden!
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