Via Sbrinz, Tag 9:
Heute geht es auf die letzte Etappe – das Packen am Morgen fühlt sich schon an wie ein Abschied. Es sind zwiespältige Gefühle die wir haben: einerseits wollen wir weiter, auf die nächste Etappe, und die nächste, neue Herausforderungen meistern, neue Landschaften sehen, neue Wege gehen, neue Menschen treffen. Andererseits fühlt es sich toll an die Herausforderung Alpenüberquerung so gut wie geschafft zu haben, bald wieder sauber in sauberen Klamotten zu stecken, in einem bequemen Bett zu schlafen, die Pferde gut versorgt zu wissen.
Naja, eine Wahl haben wir ja zum Glück nicht, und so brechen wir auf. Unser Campingplatz ist eigentlich nur auf Campingbusse eingerichtet, und so gibt es dort keine Möglichkeit an ein Frühstück zu komme. Zum wiederholten Mal bereuen wir es unser Kochgeschirr nicht dabei zu haben (nie wieder ohne!), aber schon nach ein paar Kilometern können wir in einer Albergo das Frühstücksbüffet plündern – zwar mit dem schlechtesten Kaffee der Welt, aber immerhin Koffein 😉
Heute müssen wir beim Navigieren etwas aufpassen: konnten wir bisher fast unkritisch den Schildern für die Sbrinz-Route folgen (immer der Nummer 40 nach), müssen wir jetzt aufpassen wann wir diese verlassen müssen um zu unserem letzten Quartier zu kommen, das ein kleines Stück vor Domodossola, dem Ende der offiziellen Strecke liegt.
Aber das hat problemlos geklappt. Etwas schwieriger war es davor: Obwohl offiziell als Wanderweg, und sogar als Sbrinz-Route ausgeschildert, waren die Wege oft versperrt. Einmal war der Weg, der durch einen Steinbruch führen sollte, sogar ganz weg – einfach weggebaggert, es ging senkrecht nach unten! Ketten mit Vorhängeschloss gab es auch, Weidezäune ohne Griff zum Öffnen sowieso. Aber so leicht lassen wir uns nicht aufhalten, nur den Steinbruch, den mussten wir doch umgehen – hatten gerade kein Red Bull für die Pferde zur Hand 😉
Trotz einer insgesamt leichten Tagesetappen kam uns dieser letzte Tag mit am anstrengendsten vor. Zum einen sicher eben weil es der letzte Tag war, aber auch, weil viele Strecken einfach langweilig waren und es sehr heiß wurde. So waren wir froh gegen Abend endlich bei Simona von Uvablu anzukommen. Die Pferde bekamen ihre Weide zwischen den Reben, und für uns Menschen hat Simona extra etwas gekocht damit wir nicht noch einmal die paar Kilometer in die Stadt zum Essen laufen müssen.
Eine tolle Reise findet hier einen perfekten Abschluss!