Via Sbrinz, Tag 6:

Mit neuen Kräften und überholter Ausrüstung geht es wieder «Back on track» – heute geht es über den Griespaß nach Oberwald. Anfangs noch auf komfortablen Feldwegen unterwegs, fingen bald die richtigen Säumerwege an. Im Prinzip gut ausgebaut, aber mit großen Felsplatten befestigt, was es für Pferde mit Eisenbeschlag etwas anstrengend macht. Daher haben wir einiges an Weg zu Fuß zurückgelegt. Landschaftlich war die Strecke auf jeden Fall ein Traum!

Kurz vor Handeck mussten unsere Vierbeiner dann beweisen was sie gelernt haben: über mehrere Kehren zogen sich steile Natursteintreppen hoch – ohne Zögern sind uns Clever und Schanchot dort hoch gefolgt, die beiden sind einfach klasse!

Nachdem wir Clever am Hotel Handeck ein Eisen neu aufgenagelt und einen Kaffee mit lecker Kuchen genossen hatten ging es weiter Richtung Grimselpaß. Ein einheimischer Alpinist hatte uns die Strecke westlich um den Stausee dringend angeraten, und es war wirklich schön – auch wenn die Pferde ab und an wieder zeigen konnten wie routiniert sie inzwischen mit Geländehindernissen umgehen 😉

Am Griespaß angekommen haben wir den Pferden eine längere Graspause gegönnt, wir haben uns mit einem Kaffee begnügt, da an der einzigen Stelle, an der wir in Sichtweite des Restaurants die Pferde anbinden konnten, der Anblick der glitzernden Seeoberfläche Clever nicht zur Ruhe kommen lies.

Was dann kam war nicht von dieser Welt: Die Strecke führte halbwegs eben über eine mit Felsen bestückte Alm, außer uns niemand zu sehen, dazu dicker Nebel – irre!

Nach und nach ging es dann immer mehr bergab, oft mussten wir auch wieder führen, bis die Wege dann nach und nach leichter zu gehen waren. Das letzte Stück Strecke führte dann nur noch ein paar Kilometer an einem Flüßchen entlang zu unserem Campingplatz.

Der war etwas unkonventionell, aber gemütlich. Wir durften einfach irgendwo unsere Weide und das Zelt aufbauen. Wir haben uns in der hintersten Ecke, hinter den Schlaffässern, dem Eisenbahnwagen (der Aufenthaltsraum) und den Campingbussen niedergelassen, für die Pferde gab es dort eine Weide mit Bach, ideal!

Um selber etwas in den Bauch zu bekommen mussten wir mit Bandit noch ein paar Minuten Gassi gehen, am Platz gab es nämlich kein Restaurant. Nach dem anstrengenden Tag fanden wir das nicht so prickelnd – auch wenn das Essen echt lecker war, Wanderreiten ohne Kochgeschirr wird nicht mehr vorkommen!