Ebnet -> Feldberg

31km, HM bergauf: 1275, HM bergab: 1067

Morgenfütterung bei Sonnenaufgang

Gut gestärkt mit Kaffee und Müsli mit frischem Obst im Bauch und einem belegten Brötchen für später in der Tasche ging es weiter. Elke hat mir noch gute Tips für die heutige Route zum Feldberg mitgegeben, inklusive einer Telefonnummer, um vor Ort nach einem Platz für die Nacht zu fragen.

Als wir das Dörfchen auf dem selben Weg verlassen wollen auf dem wir es gestern betreten hatten sehe ich auch, warum Schanchot vor der gestern leeren Weide so geschnorchelt hatte – heute war da jemand 😉

Faul in Faulenfürst

Die Strecke zu unserem Zwischenziel, dem Schluchsee, ist wunderschön. Sie führt uns oft durch Wald, aber auch saftige Wiesen passieren wir – perfekt, oft sind sie schon gemäht und Schanchot kann am Wegrand ein wenig fressen. In Faulenfürst suchen wir vergeblich einen Brunnen, aber ein Stück ausserhalb, bei einer leeren Wassertretstelle, werden wir fündig. Und da der Russe sich ohnehin kurz vorher richtig sattgegrast hatte und ich Hunger und lahme Füsse hatte haben wir das schattige Plätzchen gleich für eine Pause genutzt. Leider hielt die Entspannung nicht lang an, da Schanchot unbedingt ein vorbeikommendes Pferd begleiten wollte – also weiter, der Schluchsee wartet.

Wir umgingen den Ort Schluchsee im Norden und stiegen dann ein in den Fernwanderweg E1, der uns oberhalb des Sees durch den Wald und wieder herunter ans Westende des Sees führte. Jetzt war noch einmal Zeit für eine Pause, als nächstes stand immerhin der Aufstieg zum Feldberg bevor. Gras fand Schanchot am Wegrand im Überfluss, nur ich stand mit meinen Vierbeinern hungrig vor der Gaststätte «Seglerhof» in Vorderaha und fand keinen Platz an dem ich ein Pferd sicher hätte anbinden können… Aber Frechheit siegt ja bekanntlich: Ich habe eine nette junge Frau gefunden, der ich etwas Geld mitgeben durfte und die mir etwas zu essen brachte. So konnten auch Bandit und ich etwas gegen unsere leeren Bäuche tun!

Das einzige Bild am Schluchsee habe ich natürlich ohne Farbe – muss die Trauer sein nicht ins Wasser zu dürfen 😉

Von hier aus mussten wir durch eine Unterführung bis fast ans Wasser – ich hätte Pferd und Hund gerne eine Erfrischung gegönnt, aber hier war alles voll mit Badegästen, also durften wir nur gucken. Ein paar Holzbrücken später bog unser Weg wieder nach Norden ab, jetzt began der eigentliche Anstieg zum Feldberg. An einem Kiosk durfte ich meine Wasserflasche noch einmal füllen, und zum ersten Mal auf dieser Tour auch ein paar Müllbeutel – Schanchot musste natürlich direkt neben der Warteschlange einen Haufen absetzen! Aber da dies der einzige deplazierte Haufen der Tour blieb sei ihm das verziehen 😉

Nachdem ich bisher viel zu Fuss gegangen war «durfte» Schanchot mich jetzt auf den Berg tragen. Die Schonung hatte ihm wohl gut getan, er marschierte aufwärts dass es eine wahre Freude war, mit gespitzten Ohren in fleissigem Schritt erklommen wir mit konstanter, aber mässiger Steigung den Berg, bis wir eine grandiose Aussicht auf das Menzenschwander Tal geniessen konnten. Jetzt ging es eigentlich fast eben weiter, und nach einer letzten kurzen Graspause mit aromatisch duftenden Bergkräutern kamen wir knapp unterhalb der Feldbergpasshöhe an.

Schnell war die uns mitgegeben Nummer gewählt, und nach einer kurzen Begrüssung wurden wir sofort willkommen geheissen. Mein Gastgeber half mir beim Zaunbau, und versorgte mich mit einem grossen Glas Saftschorle, und während ich mein Zelt aufstellte hat er den Boiler vorgeheizt – ich konnte das erste Mal wieder duschen! Meine Notrationen und der Kocher blieben auch heute wieder in den Taschen, ich wurde mit selbstgemachten Späzle vom Feinsten verwöhnt. Und nach dem Essen redeten wir bis spät in die Nacht, erst als es schon stockdunkel war und mir die Augen fast zufielen verkroch ich mich ins Zelt. Es war ein richtig schöner Abend gewesen!