Katzentalerhof -> Weizen
44km, HM bergauf: 1572, HM bergab: 1506
Der Tag der Extreme. Es war heiss, der Weg war weit, und die Wanderwege gingen meist in der prallen Sonne über Asphalt oder entpuppten sich als kaum gangbar für die Pferde.
Nur ein paar Beispiele:
Wir finden endlich, endlich einen wunderschönen Waldweg, griffiger, federnder Boden, Schatten, herrlich. Nach etwa 2 km kamen wir ans Ende des Weges, wir mussten gleich rechts abbiegen. Genau vor der Einmündung lag dann eine Tanne quer. Eigentlich ja kein Problem, geht man halt drumherum – nur war unser Weg leider ein Hohlweg… Aber alles wieder zurück und einen Umweg von mehreren Kilometern? Das muss doch gehen! Also habe ich die zwei Helden an einem Baum angebunden und habe die Lage sondiert. Fazit: Neben dem schräg liegenden Baum durchquetschen (ein paar grössere äste konnte ich wegräumen), Böschung (ca. 1/2m senkrecht hoch), am Hang um ein paar Bäumchen rum, nächste Böschung (fast 1m fast sekrecht runter) – machbar mit einem Pferd, zu riskant mit zweien. Also habe ich Maddox erst mal angebunden gelassen und habe mich mit Schanchot auf den Weg gemacht. Ging. Aber als ich ihn am Ziel angebunden hatte habe ich schon fast damit gerechnet dass Maddox gleich mit losem Strick bei uns auftaucht, die beiden haben herzerweichend gewiehert ob der Trennung! Aber alles ging gut, ich habe Maddox geholt, und weiter ging es.
Oder der wunderschöne Wanderweg, der auf einmal recht schmal wurde. Aber nichts was wir nicht kennen. Schön immer am Hang entlang. Dann kam das Geländer zur Linken, da wo es runter ging. Naja, auch noch nichts was wir nicht schon oft hatten. Nur standen auf einmal ein paar Bäume so dicht am Geländer dass die Pferde bei aller Sorgfalt keine Chance hatten nicht mit den Taschen entweder am Geländer oder am Stamm hängen zu bleiben… Auch das haben die beiden recht ordentlich gemacht – nur eine weitere der Ortlieb-Taschen hat jetzt einen hübschen Riss… Leider war das noch nicht alles: Als ich sah wie es danach weiter ging musste sogar ich, obwohl ich ja in der Beziehung einiges wegstecke, kurz schlucken – eine Treppe! Jetzt sind Treppen bergauf für unsere Pferde ja fast Alltag, nur ging diese bergab. Steil. Lang. Mit Knick. Eng. Und aus Steinstufen. Nagut, durchatmen. Würde ich jetzt nicht mit jedem Pferd probieren, aber ich kenne unsere. Also habe ich bei beiden die Führstricke und Zügel gesichert, und dem vorderen Pferd, Schanchot, kurz gezeigt wo es weiter geht. Als er den ersten Schritt auf die Treppe getan hat machte ich dass ich Land gewinne, falls er das Problem mit Eile löst. Aber er hat mal wieder gezeigt dass er aus den Bergen kommt – völlig gelassen kletterte er runter, und Maddox völlig cool hinterher! Unten habe ich die zwei gleich wieder geschnappt, denn ab hier ging der «Wanderweg» An einer Kreisstrasse entlang – die sind doch gagga!
Dieses Schild führte uns zwar auf einen absolut machbaren Weg, aber der Zugang war fast komplett zugeparkt, wenn ich nicht gewusst hätte dass Schanchot und Maddox immer aufpassen mit den Taschen nicht hängen zu bleiben wäre hier ein grösserer Umweg fällig geworden…
Erst gegen kurz vor acht kamen wir bei Angela Paulsen, die uns über Facebook zu sich eingeladen hatte an, und die letzten Kilometer waren die wohl schönsten des Tages! Wunderschöne schmale Waldwege bis kurz vor unser Ziel. Auf Angies Wanderreitstation bekamen Schanchot und Maddox einen Offenstall, Heu satt, Hafer, und über Nacht eine kleine Weide. Wir Zweibeiner gingen noch zusammen essen, dann habe ich auf einer kleinen Wiese mein Zelt aufgebaut.
Als ich vor dem Schlafengehen noch einmal nach den Pferden gesehen habe musste ich leider feststellen dass Maddox trotz Masssattel und moderater, exakt balancierter Beladung einen Satteldruck entwickelt hatte! So ein Mist! Also habe ich noch Konni angerufen (nichtmal für eine Whatsapp hatte ich dort genug Internet), der versprach den kleinen Tinker am nächsten Tag abzuholen.
Und mit der Warnung dass sich evtl ein Highland-Rind von der Nachbarkoppel während der Nacht zu mir gesellen könnte noch im Ohr schlief ich am Ende dieses langen, anstrengenden Tages ein…