Iznang am Bodensee -> Katzentalerhof
19km, HM bergauf: 240 HM bergab: 170
Es ist Sonntag, quasi nachtschlafende Zeit. Wir treffen uns um 7.00h am Stall zum Verladen – meine grösste Sorge den geplanten Ritt betreffend. Denn nach einem Beinaheunfall auf der Heimfahrt aus den Alpen hatte Schanchot ein echtes Problem mit dem Hänger, und ich kam dann nicht mehr zum üben, da Konnis Hänger kaputt war. Aber da ich mit der besten Reitbeteiligung der Welt gesegnet bin und wir tolle Stallkollegen haben ging alles gut – vor allem wohl weil ich mich verkrümelt hatte bis mein Russe verladen war.
Nach einer spektakulär unspektakulären Fahrt durften Schanchot und Maddox 2 Stunden später in Iznang am Bodensee wieder festen Boden betreten. Die Pferde vertraten sich beim Grasen die Beine, und bekamen dann Heu zum Mümmeln, während Konni und ich Pizza vom See und mitgebrachten Salat verdrückten, sozusagen unsere Henkersmahlzeit – sollten wir uns doch jetzt nicht mehr sehen bis ich wieder zurück wäre… Wie anders das kam, dazu wenn es soweit ist 😉
Gegen Mittag ging es dann endlich los, und Schanchot hatte wohl Stalldrang, jedenfalls musste sich Maddox schon arg anstrengen um mitzuhalten. Ich weiss ja dass Kabardiner als Orientierungsgenies gelten, aber dass er nach 2 Stunden Autofahrt noch weiss wo es nachhause geht? Fakt ist jedenfalls dass er immer dann, wenn es Luftlinie Richtung Heimat ging, am eiligsten lief. Ich musste seinen Bewegungsdrang aber bremsen, denn 1. kam Maddox ja so schon kaum hinterher, und 2. ritten wir wohl auf der Fahrradautobahn der Bodenseeregion… Irgendwie schien hier auch jeder Meter Wanderweg asphaltiert zu sein…
In einem Vorort von Singen war es dann soweit: die anscheinend zwingende Neusattelpause am ersten Tag jedes Rittes… Ich fand einen Nebenweg mit saftigem Gras, und dort ging ich an die Arbeit. Solange die Pferde Hunger hatten konnte ich sie dabei problemlos frei grasen lassen. Hinter einem Zaun stand auf einer Böschung auf einmal eine junge Frau die mir Wasser für die Tiere anbot. Das Angebot nahm ich natürlich dankbar an, und am Ende sassen sie, ihr Freund und ich eine Weile bei einem Radler zusammen, und sie hatten sogar einen Tip wo ich ein Stück weiter in meine Richtung einen Pferdehof fände um nach einem Platz für die Nacht zu fragen.
Diesen Katzentalerhof fand ich wenig später ohne Probleme, und nachdem ich die Besitzer überzeugt hatte dass das Stück Heuwiese, das sie erübrigen konnten, wirklich ausreichen würde und ich alles was ich bräuchte dabei hätte, durfte ich mein Lager aufschlagen. Da die Wiese an einen stabilen Zaun grenzte konnte ich sogar ein recht üppiges Stück abstecken mit meinem Zaunmaterial und das Gras sollte für die ganze Nacht für beide reichen. Das Zelt kam direkt daneben, und zum Kochen ging ich sicherheitshalber auf den Schotterparklplatz des angrenzenden Sportplatzes. Das war auch gut so, morgens um 6 Uhr vor dem ersten Kaffee mit dem Trangia-Kocher Kaffee kochen kann dazu führen dass man den Kocher abfackelt – der hielt das zum Glück problemlos aus, aber das Spannriemchen das das Set beim Transport zusammenhält fiel den Flammen zum Opfer… Sah hübsch aus, war schön warm, stank nur zum Gotterbarmen!
Damit hatte ich die erste Etappe meines ersten Wanderritts alleine und ohne geplante Etappenziele absolut erfolgreich überstanden 🙂