Ich kann kaum zählen wie oft wir in den letzten Tagen gefragt worden sind ob wir schon aufgeregt sind wegen unseres baldigen Aufbruchs, ob wir überhaupt noch schlafen können. Aber aufgeregt sind wir so gar nicht. Ungeduldig, oh ja! Und oft gestresst weil uns immer noch mehr einfällt was noch erledigt oder besorgt werden muss. Aber jetzt, ganz kurz vor dem Start auf ein halbes Jahr unterwegs mit unseren tierischen Partnern, legt sich der Stress. Die großen Probleme sind vom Tisch, der Ballast unseres “normalen” Lebens ist abgeworfen. Was davon übrig ist passt in einen Anhänger und wartet dort geduldig auf uns.
Wir haben viel Unterstützung erfahren durch unsere Freunde, und je knapper es wurde umso prompter kam Hilfe, das Wanderreitkarma wirkt schon jetzt!

Die Mulis bekommen ihre Duplos – hier ein riesen Dankeschön an Jörg von Ganter Horsecare, der kurzfristig für unsere 3 ausgefallenen Schmiede eingesprungen ist!

Was haben wir denn jetzt genau vor im kommenden halben Jahr? Wir haben ein ehrgeiziges Ziel, und wir wissen nicht ob wir es erreichen werden, auch aufgrund der politischen Lage: Endziel ist Riga. Wir wollen auf der Spur der vielen Händler reiten, die über Jahrhunderte zwischen der Ostsee und Venedig mit Bernstein gehandelt haben. Es kann viel schief gehen, allein schon ob wir um die Zeit wo wir über die Alpen müssen die Wege dort überhaupt schon begehbar sein werden ist ungewiss. Aber dann wird die Route eben angepasst. Alles kann, nichts muss.

Die ersten Übernachtungen sind schon organisiert, wir werden mit Freunden nochmal grillen, nette Menschen von vergangenen Ritten wiedersehen und freuen uns auf einen interessanten Abend mit einem erfahrenen Wanderreiter. Ab dann geht dann das Abenteuer Quartiersuche los. Ab dann werden wir morgens nicht wissen wo wir abends schlafen werden. Aber ab dann fällt auch der Druck weg eine bestimmte Strecke schaffen zu müssen, ein unbegehbarer Abschnitt ist kein Drama mehr, da wir ja nirgends pünktlich ankommen müssen. Das ist die Art von Freiheit auf die wir uns schon freuen, so sind wir am liebsten unterwegs.

Nein, aufgeregt sind wir nicht. Wir freuen uns auf dieses halbe Jahr.
Und wir freuen uns so sehr über euer aller Interesse an unserem Abenteuer, darüber wie begeistert ihr alle seid, über die kleinen und weniger kleinen Gesten die uns so viel bedeuten.

Organisiertes Chaos in den letzten Tagen..

…das langsam zu geordnetem Gepäck wird. 

Bandit nimmts mit Gemütlichkeit