DiDi.AugAug.2018201820182018
Die Herde hat es geschafft – wir haben zu Fuß und auf dem Pferderücken die Alpen überquert!
Es gab schwierige Momente, kleinere Schäden am Material, Schrammen, Blasen und Muskelkater, aber immer auch Hilfe im richtigen Moment, tolle und nette Menschen auf dem Weg, wunderschöne Landschaften, und immer, immer wieder die Erkenntnis: unsere Tiere sind in der Lage mehr zu leisten, als wir uns das im Alltag oft vorstellen können!
Die nackten Zahlen:
- 8 Reittage
- 48 Stunden aktiv unterwegs
- 212 km gemessene Strecke
- 9600 Höhenmeter Anstieg.
Die Königsetappe war am Tag 7, von Oberwald nach Riale. Eine Sperrung der Nordrampe des Griespasses zwang uns zu einem Umweg. Wir mussten den Nufenenpass komplett überqueren. Um die Pferde zu schonen haben wir hier nicht den Fußweg, der einfach zu steil war, genommen, sondern haben die Teerstrasse gewählt. Von dort ging es auf kleinen Trampelpfaden über den wunderschönen Passo San Giacomo. – Hätten wir volle Ausrüstung inkl. Kochsachen dabei gehabt, hätten wir nicht Quartiere schon vorher gebucht gehabt, wir wären dort geblieben und unser Nachtlager aufgeschlagen!
Aber so mussten wir weiter nach Riale (gut, dass wir dort mal wieder eine Dusche und ein richtiges Bett hatten, war jetzt auch nicht zu verachten). Am Ende des Tages hatten die Pferde 40,69km und 3000 Höhenmeter in 8,5 Stunden absolviert! Und es ging nicht gerade über ideale Reitwege, um es mal euphemistisch auszudrücken 😉
Wir haben wieder einmal aufs Neue Respekt vor der Leistungsfähigkeit unserer vierbeinigen Partner gelernt, und wir können mit ein klein wenig Stolz und viel Freude feststellen, dass sowohl Clever als auch Schanchot von dieser Reise in einem super Zustand zurückkehren. Ein paar Schrammen sind es zwar geworden, ein Eisen klappert etwas, aber sie laufen jeden Morgen mit neuer Energie los, die Beine sind klar, es gab absolut keine Druck- oder Scheuerstellen durch Zaum, Sattel oder Taschen.
Trotzdem bekommen sie natürlich zuhause jetzt erst mal etwas Zeit zum Erholen, genau wie Bandit, der ja dank der vielen Murmeltiere noch deutlich weiter gelaufen ist als alle anderen. Auch an Höhenmetern.
Was bleibt uns jetzt, wo der Ritt vorbei ist? – Wieder einmal die Erkenntnis, dass man im Prinzip nicht sooo viel braucht um zufrieden zu sein: die Packtaschen von 2 Pferden reichen aus 😉
Oder wie es einmal eine nette Dame auf einem elsässischen Campingplatz ausgedrückt hat:
«2 Menschen, 2 Pferde und mindestens 1 Hund – so sieht Glück aus!»
DiDi.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 9:
Heute geht es auf die letzte Etappe – das Packen am Morgen fühlt sich schon an wie ein Abschied. Es sind zwiespältige Gefühle die wir haben: einerseits wollen wir weiter, auf die nächste Etappe, und die nächste, neue Herausforderungen meistern, neue Landschaften sehen, neue Wege gehen, neue Menschen treffen. Andererseits fühlt es sich toll an die Herausforderung Alpenüberquerung so gut wie geschafft zu haben, bald wieder sauber in sauberen Klamotten zu stecken, in einem bequemen Bett zu schlafen, die Pferde gut versorgt zu wissen.
Naja, eine Wahl haben wir ja zum Glück nicht, und so brechen wir auf. Unser Campingplatz ist eigentlich nur auf Campingbusse eingerichtet, und so gibt es dort keine Möglichkeit an ein Frühstück zu komme. Zum wiederholten Mal bereuen wir es unser Kochgeschirr nicht dabei zu haben (nie wieder ohne!), aber schon nach ein paar Kilometern können wir in einer Albergo das Frühstücksbüffet plündern – zwar mit dem schlechtesten Kaffee der Welt, aber immerhin Koffein 😉
Heute müssen wir beim Navigieren etwas aufpassen: konnten wir bisher fast unkritisch den Schildern für die Sbrinz-Route folgen (immer der Nummer 40 nach), müssen wir jetzt aufpassen wann wir diese verlassen müssen um zu unserem letzten Quartier zu kommen, das ein kleines Stück vor Domodossola, dem Ende der offiziellen Strecke liegt.
Aber das hat problemlos geklappt. Etwas schwieriger war es davor: Obwohl offiziell als Wanderweg, und sogar als Sbrinz-Route ausgeschildert, waren die Wege oft versperrt. Einmal war der Weg, der durch einen Steinbruch führen sollte, sogar ganz weg – einfach weggebaggert, es ging senkrecht nach unten! Ketten mit Vorhängeschloss gab es auch, Weidezäune ohne Griff zum Öffnen sowieso. Aber so leicht lassen wir uns nicht aufhalten, nur den Steinbruch, den mussten wir doch umgehen – hatten gerade kein Red Bull für die Pferde zur Hand 😉
Trotz einer insgesamt leichten Tagesetappen kam uns dieser letzte Tag mit am anstrengendsten vor. Zum einen sicher eben weil es der letzte Tag war, aber auch, weil viele Strecken einfach langweilig waren und es sehr heiß wurde. So waren wir froh gegen Abend endlich bei Simona von Uvablu anzukommen. Die Pferde bekamen ihre Weide zwischen den Reben, und für uns Menschen hat Simona extra etwas gekocht damit wir nicht noch einmal die paar Kilometer in die Stadt zum Essen laufen müssen.
Zu einem phänomenale Abendessen mit Pasta, Salat, Zaziki und Käse gab es selbstgemachten Rotwein
Eine tolle Reise findet hier einen perfekten Abschluss!
DiDi.AugAug.2018201820182018
Hei Leute, hier Clever?
Ich bin so richtig stolz auf mich!
Wir bekommen unser Kraftfutter ja immer in einem Kopfsack. Das ist ja auch gut so. Sonst klaut mir Schanchot so viel davon. Den habe ich eben erfolgreich ausgezogen! Ganz alleine! Dieses kleine «Plöpp» hat mich nicht weiter gestört. Weiter fressen. Gras. Nicht Kraftfutter ?
Diese Hutträger! Statt mich in den höchsten Tönen zu loben. Die haben geschimpft! Hab ich doch toll gemacht! Wisst Ihr was ein «Materialvernichter» ist? Schon mal was von «Nähzeug» gehört? Die brabbeln als ein Zeug, das ist einfach nur wirr.
Die Kopfsäcke im Einsatz. Bevor es *Plöpp* gemacht hatte.
Auf jeden Fall geht es mir hier richtig gut. Viel Platz für mich und meinen Kumpel. Und wir sind hier endlich mal das Wichtigste. So gehört sich das! Nur die grossen Kästen auf Rädern, aus denen scheinbar nur Menschen und keine Pferde rauskommen, die sind seltsam. Die schlafen auch da drin!
Mann war das eine Show, als wir hier auf dem Camperplatz einmarschiert sind. Warum mussten die Hutträger nur so lachen, als sie die ganze Zeit gefragt wurden, wo denn unser Camper sei? So viele Leuten mit kleinen Kästen in ihren Händen. Und so viele Kinder! Das letzte mal, dass ich einen solchen Auflauf erlebt hbe, war als wir durch ein Radrennen geritten sind. Toll die Aufmerksamkeit. Manche schauten sogar uns direkt an, und nicht in Ihre Kästen.
Verdientes Wälzen nach einem langen Tag.
Das Paddock stand schon fix und fertig, als wir einmarschierten. Bine hatte ihn schon aufgebaut, während wir uns noch den Bauch auf der nahen, fetten Wiese vollschlagen durften?. So konnten wir gleich ans Wälzen gehen. Mit Publikum. Endlich auch mal Applaus bei der Körperpflege. Auch für mich. Ich pflege ja immer brav eine Seite zuerst. Dann die andere. Nacheinander. Nicht so wie der Berggaul Schanchot. Dieser Angeber! Der nudelt sich ja immer voll hin und her.
Nach gestern kam mir heute unterwegs einiges ziemlich langweilig vor. Klar gab es schöne Strecken am Fluss entlang. Aber auch viel festen Weg.
Und irgendwie war immer was im Weg beim Weg…. Oder es gab (fast) keinen Weg…
Sieht jemand von Euch den Weg? .
Wie auch immer. Die Chaoten auf 2 Beinen redeten viel mit ihren Papierdingern.
Der Zweibeiner mit Bart werkelte manchmal ziemlich brummelig mit seinem Werkzeug rum. Wenn es lange, dünne, metallische Dinge waren, dann dauerte das werkeln besonders lange. Manchmal zuckte er auch ganz komisch dabei! Bis es dann endlich ein paar Schritte weiterging. Nur dann werkelte er schon wieder! Nur damit alles wieder so war wie vorher. Komischer Kerl. Und immer sieses nervöse Zucken. Das stört einem ja schon fast beim Grasen! So viel Arbeit und kein Unterschied zu vorher. Wenn ich was mache, dann ist eine Wiese kürzer als vorher! Oder es macht wenigstens was «Plöpp«.
Egal…. Ich mampfte einfach so lang. Das vernünftigste was man währenddessen machen kann, oder?
Die Mittagspause war auch fein. Die war auf einer fetten Wiese. Mitten im Dorf. Von der konnte ich nicht genug bekommen. Auch als die Hutträger meinten uns anbinden zu wollen. Wie einfältig!
«Plöpp.» Ich liebe dieses vertraute Geräusch. Ein Plöpp und ich stand wieder auf dem Grass. Gaaaanz alleine gemacht. ?. Bin doch inzwischen ein echt grosser Junge, gell?
Mittagpause am Totempfahl. Der Platz wurde uns vom Pizzaeria Besitzer empfohlen :-).
Es gab dann einen neuen Platz für uns. Ich weiss immer nich nicht was das ist: «Materialvernichter». Aber dieser Platz gefiel mir dann auch. Dort habe ich meinen Mittagsschlaf gemacht:
Heute war auch mal mein Kumpel dran, mit neuen Nägeln ins Hufeisen. Dabei war es doch so lustig bei jedem Schritt ein wenig wie die Dinger in den hohen Türmen zu klingen. Da war der Bartträger auch brummelig. Bis der abgebrochene Nagel draussen war. Und dann ein neuer drin. Schanchot durfte nicht mal fressen in der Zeit!
Aber ich hätte beinahe Spass gehabt. Versteht Ihr, warum die Hutträger nicht kapieren, dass wir Pferde fit sind? Wir können uns auch mit Sattel wälzen!
Ach ja…. Diese langen Dinger am Sattel Richtung Bauch machen anders «Plöpp«… als die anderen Sachen. Wusstet Ihr das schon?
Auf jeden Fall war es eigentlich ganz gemütlich für uns heute. Kaum auf und ab. Und wir waren schon lange vor der Abenddämmerung im Paddock.
Jetzt habe ich aber wieder Hunger!
Liegen hier noch von diesen gepressten Heudinger herum? Ahhh…. jaaaaa! Hier sind noch welche! Guuut!
Mampf.
Euer Clever
DiDi.AugAug.2018201820182018
Hallo, ich bins, Schanchot. Da meine Hafergeberin ihr Handy unbeaufsichtigt hat liegen lassen will ich euch mal von diesem echt anstrengenden Tag berichten. Die spinnen, die 2-Beiner!
Habt ihr eine Ahnung wie gefährlich so ein rostiger Hirsch sein kann? Sieht ja ganz harmlos aus, wie er da im Vorgarten steht. Aber jedes vernünftige Pferd weiß doch dass die sich schneller bewegen können als man gucken kann! Naja – jedes Pferd – außer Clever… Der latscht an sowas natürlich völlig ahnungslos vorbei….
Aber ich schweife ab…
Heute Morgen musste ich zweimal hinschauen: aber doch, schon vor Sonnenaufgang kamen die 2-Beiner mit unserem Frühstück! Dass die mal so früh aus dem Zelt kriechen? Es war aber schnell klar dass sie es ernst meinen, schon bald waren Clever und ich bepackt und es ging los – nach einem herrlich langweiligen Stück Weg mussten wir uns gleich richtig ins Zeug legen um die 2 Faulpelze auf den Berg zu schleppen – eine kurze, aber willkommene Pause gab es nur als einer der Beiden – meine, bin darauf fast stolz 😉 – diesem seltsamen menschlichen Ritual folgte und zwischen die Büsche kroch – was die 2-Beiner dort immer suchen weiß ich nicht, aber es muss etwas seeeeehhhr wertvolles sein, denn auch wenn sie jedesmal ohne Erfolg zurück kommen versuchen sie es doch immer wieder…
Ich muss aber zugeben: schön war es da schon wo wir liefen. Zumindest, bis dann der Irrsinn losging: ich weiß nicht mehr wie lang das ging, habe versucht dabei einzuschlafen. Ewig lang nur Asphalt, Autos, Busse, Motorräder…. Die Möhrchengeber meinten was von besser so, aber ich weiß ja nicht…
Aber zumindest gab es, als es nicht mehr höher ging, das beste Gras das man sich vorstellen kann, und in Hülle und Fülle!
Und um das noch zu toppen: die größten Disteln die ihr je gesehen habt!!! Ich konnte gar nicht genug davon bekommen, und zum Glück hatte ich viiiieeeel Zeit das alles zu genießen, denn die Fleischesser waren wohl müde, und mussten erst mal Pause machen – tja, kaum lassen die sich mal nicht tragen… 😉
Als es dann doch weiter ging mussten wir doch tatsächlich wieder so eine langweilige, laute Strasse entlang! Pff, das nächste Mal streike ich! Ich habe es genau gesehen, genau dorthin wo wir den Asphalt dann endlich verlassen haben, ging auch ein suuuuuper Weg über die Wiesen – aber der war den menschlichen Jammerlappen wohl auch wieder zu steil…
Dann wurde es richtig lustig: habt ihr schon mal 2-Beiner gesehen die quietschen? Ich jetzt schon, meine zumindest! Erst war alles ganz normal: Über die üblichen steilen Trampelpfade ging es bergauf, kurz auch querfeldein weil wir einer Herde Kühe ausweichen mussten. Da führen die immer, weil wir einen Trick gelernt haben: wenn es uns zu anstrengend wird die Faulpelze den Berg hoch zu schleppen, atmen wir ein paar mal gaaaanz tief aus, am besten an den steilsten Stellen – dann rutscht der Sattel nämlich! Die kapieren das nie, deshalb steigen die vorher immer ab – cooler Trick, gell?
Naja, dann sind sie jedenfalls wieder aufgestiegen, weil der Weg halbwegs eben am Hang entlang führte – und wißt ihr was? Ich glaube meine Sattelsitzerin ist ganz schön ängstlich! Am schönsten hat sie ja gequiekt als ich, statt über die doofen Steine in der Spur zu stolpern, auf dem schmalen Streifen Gras daneben gelaufen bin. Eine Wohltat! – Nur nicht für die Ohren! Warum krakeelt die da so? Glaubt die etwa ich schubse sie dabei unauffällig den Hang runter? Ich kann durchaus auf uns beide aufpassen, wenn sie schon nicht in der Lage dazu ist! Pffff!
Na, irgendwann ist auch der größte Spaß vorbei, und nach einer letzten Krakselei waren wir dann gaaaaanz oben – sie nannten es «Passo San Giacomo» – ich nenne es das Paradies! Unendliche Wiesen, kühler Wind, klare Seen, sogar ein Stück Schlamm mit Wasser, in dem man sich so herrlich wälzen ka… Gnaaaa, Spielverderber!!!!
Naja, danach ging es bergab. Erst recht gemütlich, breite Schotterstrassen, aber gegen später mussten wir dann doch noch etwas aufpassen. Zum Glück durften wir diesen letzten Weg ohne Obensitzer gehen, denn so langsam war ich doch müde! Aber alleine geht das schon noch, besser als den langen Weg über die Strasse – oder was man dort halt Strasse nennt.
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Und dann, nach einem langen und anstrengenden Tag, endlich Wasser, Weide und W… Wmüsli 😉
DiDi.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 6:
Mit neuen Kräften und überholter Ausrüstung geht es wieder «Back on track» – heute geht es über den Griespaß nach Oberwald. Anfangs noch auf komfortablen Feldwegen unterwegs, fingen bald die richtigen Säumerwege an. Im Prinzip gut ausgebaut, aber mit großen Felsplatten befestigt, was es für Pferde mit Eisenbeschlag etwas anstrengend macht. Daher haben wir einiges an Weg zu Fuß zurückgelegt. Landschaftlich war die Strecke auf jeden Fall ein Traum!
Kurz vor Handeck mussten unsere Vierbeiner dann beweisen was sie gelernt haben: über mehrere Kehren zogen sich steile Natursteintreppen hoch – ohne Zögern sind uns Clever und Schanchot dort hoch gefolgt, die beiden sind einfach klasse!
Nachdem wir Clever am Hotel Handeck ein Eisen neu aufgenagelt und einen Kaffee mit lecker Kuchen genossen hatten ging es weiter Richtung Grimselpaß. Ein einheimischer Alpinist hatte uns die Strecke westlich um den Stausee dringend angeraten, und es war wirklich schön – auch wenn die Pferde ab und an wieder zeigen konnten wie routiniert sie inzwischen mit Geländehindernissen umgehen 😉
Am Griespaß angekommen haben wir den Pferden eine längere Graspause gegönnt, wir haben uns mit einem Kaffee begnügt, da an der einzigen Stelle, an der wir in Sichtweite des Restaurants die Pferde anbinden konnten, der Anblick der glitzernden Seeoberfläche Clever nicht zur Ruhe kommen lies.
Was dann kam war nicht von dieser Welt: Die Strecke führte halbwegs eben über eine mit Felsen bestückte Alm, außer uns niemand zu sehen, dazu dicker Nebel – irre!
Nach und nach ging es dann immer mehr bergab, oft mussten wir auch wieder führen, bis die Wege dann nach und nach leichter zu gehen waren. Das letzte Stück Strecke führte dann nur noch ein paar Kilometer an einem Flüßchen entlang zu unserem Campingplatz.
Der war etwas unkonventionell, aber gemütlich. Wir durften einfach irgendwo unsere Weide und das Zelt aufbauen. Wir haben uns in der hintersten Ecke, hinter den Schlaffässern, dem Eisenbahnwagen (der Aufenthaltsraum) und den Campingbussen niedergelassen, für die Pferde gab es dort eine Weide mit Bach, ideal!
Um selber etwas in den Bauch zu bekommen mussten wir mit Bandit noch ein paar Minuten Gassi gehen, am Platz gab es nämlich kein Restaurant. Nach dem anstrengenden Tag fanden wir das nicht so prickelnd – auch wenn das Essen echt lecker war, Wanderreiten ohne Kochgeschirr wird nicht mehr vorkommen!
SaSa.AugAug.2018201820182018
Ich weiss nicht was mit meinen 2-Beinern los ist…
Die sitzen den halben Tag auf den grossen 4-Beinern und lassen sich faul tragen, die übrige Zeit laufen sie nur den Weg entlang – keiner von denen hat auch nur versucht mir zu helfen endlich mal eines dieser vorwitzigen, aber schnellen Murmeltiere zu erwischen, die mich den ganzen Tag ärgern! Die tauchen an einer Stelle auf, pfeifen, und sobald ich dort bin sind sie schon wieder woanders!
Wie auch immer, mit denen ist heute nichts mehr anzufangen! Also rolle ich mich jetzt auch mal ein – morgen erwische ich vielleicht endlich mal einen von diesen pfeigenden Nervsägen!
Gute Nacht, euer Bandit
DoDo.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 5:
Wir legen heute einen Pausentag ein. Alle Herdenmitglieder können sich von den 2 vergangenen Tagen erholen, und wir können die Ausrüstung waschen, trocknen und reparieren. Das Wetter könnte dafür nicht besser sein.
Morgen geht es dann gut erholt wieder auf die Strecke – und damit sich solche Abenteuer wie an Tag 3 nicht wiederholen haben wir unsere geplante Route unter Zuhilfenahme topographische Karten nochmal gründlich kontrolliert und zum Teil geändert.
DoDo.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 4:
Neuer Tag, neues Glück – die gerissene Gurtstrippe muss erst mal ignoriert werden, es ist ja noch eine 2. da. Das Eisen wird nachgezogen, bei heute strahlendem Sonnenschein geht es zurück und auf einen leichteren Weg nach Guttannen, dem eigentlichen Etappenziel vom Vortag. Die Strecke war natürlich länger als ursprünglich geplant, aber da wir zwischendurch unsere Handys nicht hatten laden können haben wir auf eine Trackaufzeichnung verzichtet. 30km dürften es aber gewesen sein am Ende.
Auch wenn wir heute die meiste Zeit auf eher unspektakulären Wegen unterwegs waren, waren die Panoramen trotzdem grandios. Und ein paar «schöne» Streckenabschnitte hatten wir vor allem am frühen Abend doch noch.
Nur den Teil wo der Saumweg unter einem Überhang direkt an der Felswand verlief und ein paar Wasserläufe auf Stegen hätten überquert werden müssen haben wir uns und den Pferden erspart und sind ein paar Kilometer an der Strasse entlang gelaufen – nicht so schön, aber sicherer.
In Guttannen sind wir auf dem Milchviehhof der Familie Zgraggen untergekommen. Die Pferde haben einen gemütlich mit Stroh eingestreuten Unterstand, eine saftige Wiese und bestes, duftendes Almheu satt!
Im Hotel Bären lassen wir es uns bei Schnitzel, Rösti und einem Feierabendbier gut gehen, bevor wir unser Quartier im Stall beziehen.
DoDo.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 3:
Tja, was gibt es zu Tag 3 zu sagen – Der Mensch denkt, Gott lenkt?
Ja, wir haben diese Tour auch gemacht um ein paar Abenteuer zu erleben. Aber heute war es uns dann doch ein wenig zu viel Abenteuer 😉
Satteln bei Nieselregen
Gestartet sind wir schon bei leichtem Regen, aber gut eingepackt ist das ja nicht schlimm. Nur wurde der Weg bald kontinuierlich schwieriger, erst noch so dass die kleinen Herausforderungen wirklich Spass gemacht haben, vor allem weil unsere Pferde überall völlig lässig und souverän durch bzw drüber sind.
Aber es kam der Punkt an dem uns klar war dass wir wohl den falschen Weg erwischt hatten, so dass wir beschlossen haben umzukehren und uns neu zu orientieren. Ein loses Eisen und ein unglückliches Stolpern mit Schrammen an den Pferdebeinen, eine gerissene Gurtstrippe, der extreme Nebel und die fortgeschrittene Zeit haben uns dann zu der Entscheidung gebracht, an diesem Tag nicht mehr weiter zu reiten.
Suchbild mit Pferden
In kaltem Dauerregen haben wir die Pferde eingezäunt und unser Zelt aufgebaut. Zum Mittag- Abend- und Morgenessen hatten wir ja immerhin 600g Studentenfutter dabei 😉
MoMo.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 2:
Wir sind jetzt nicht so gerne auf dem Rückweg auf der gleichen Route wie auf dem Hinweg – deshalb haben wir, um auf unseren Track zu kommen, eine Abkürzung genommen….
…und dabei einen wunderschönen, schattigen Bergwanderweg gefunden! 🙂
Erstes Etappenziel heute war der Trübsee auf ca. 1800m Höhe. Erst gab es für die Pferde leckeres Gras…
…dann haben wir gegessen. Heute hat es sich so richtig bewährt dass wir unter den Sätteln einen Woilach haben, denn so konnten wir die Pferde währenddessen warm eindecken nach dem anstrengenden Aufstieg – es zog nämlich rasch zu, und bis wir wieder ans Satteln gingen hatte es kräftig zu regnen begonnen.
Jetzt wollten wir eigentlich einen breiten und ebenen, aber extrem steilen Weg zum Jochpass nehmen. Aber beim Essen haben wir erfahren dass der eigentliche Saumpfad ein anderer ist – nicht ganz so steil, da mit einigen Kehren, aber unbefestigt, schmal und am steilen Hang entlang. Nun ratet mal wo wir lang sind;)
Auf dem Jochpaß waren wir 2-Beiner kräftig außer Atem, die Pferde kaum feucht.
Jetzt mussten wir bis zu unserem Tagesziel nur noch vom Jochpaß zur Engstlenalp absteigen. Auch hier haben Schanchot und Clever wieder bewiesen dass sie bergfest sind, auch hohe Steinstufen im Pfad haben ihnen nicht mal ein Stutzen entlockt.
Einzig die vielen Weidedurchgänge waren heute nervig. Oft mussten wir Drehkreuze aus dem Boden zerren und nach dem Passieren wieder versenken, da meist nicht wie hier ein nettes Törchen dabei war…
Die Alphütte die uns heute Nacht Unterschlupf bietet ist urgemütlich, das Essen war sooooo lecker, und für die Pferde gibt es eine schöne Almweide.
Der heutige Tag hat uns jetzt richtig in die Alpen geführt, wir bekamen Panoramen geboten die eigentlich zu kitschig waren um echt zu sein!
Außerdem hatten wir heute doch einige Höhenmeter aufwärts, von 1000m in Engelberg, über 1800m am Trübsee, bis auf 2222m auf dem Jochpaß.
Daher jetzt: Gute Nacht! 😉
SoSo.AugAug.2018201820182018
Via Sbrinz, Tag 1
Nach einem leckeren Frühstück mit selbstgemachtem Joghurt kam das erste Packen: da wir einige Neuerungen an den Taschen hatten ging es noch nicht so flott von der Hand wie sonst, aber schließlich waren wir um kurz vor 9 unterwegs. Die heutige Strecke hat uns zum Campingplatz Eienwäldli in Engelberg geführt.
Die Route war im Großen und Ganzen eben und einfach, erst kurz vor dem Ziel kam ein wenig Abenteuerfeeling auf, als wir die Aaschlucht mehrmals auf Hängebrücken überqueren mussten. Wir sind einfach stolz auf unsere beiden Pferde, die uns stoisch auf die doch schwankenden Dielen gefolgt sind – und das mehrfach!
Am Campingplatz haben unsere Zausel ein saftiges Stück Wiese bekommen, und wir 2-Beiner eine Vesperplatte und eine Dusche.
Kraftfutter gibt es natürlich auch, schön futterneidfrei, da Clever etwa das 3-fache bekommt wie Schanchot.
Jetzt kehrt hier im Camp Ruhe ein – außer es kommt ein Wanderer zu nahe an den Weidezaun, dann macht unser Herdenschutzhund Bandit Krach. Auf den ist unterwegs Verlaß!
SaSa.AugAug.2018201820182018
Nach problemloser Fahrt haben wir Schanchot und Clever auf einem Stückchen Viehweide bei Familie Walser in Stans untergebracht. Dort dürfen wir auch Auto und Hänger während der Woche stehen lassen.
Die Pferde haben sich nach der Trockenheit seelig über das frische Grün her gemacht.
Ein kleiner Ausritt über ca. 13km war den 3 4-Beinern dann sehr willkommen um die Füße zu vertreten.
Mit den Pferden durch einen alten Eisenbahntunnel
Jetzt lassen wir den Abend gemütlich ausklingen bevor es morgen an die Via Sbrinz geht!
SaSa.AugAug.2018201820182018
Heute Morgen ging es für Bandit vor Sonnenaufgang zum ersten Gassi, damit wir uns beim Verladen der Pferde auch wirklich Zeit lassen können. Und es hat sich gelohnt, alles lief bestens.
Alle Posten der Packliste sind endlich abgehakt…
… während der Hund das Chaos gelassen nimmt 😉
MiMi.AugAug.2018201820182018
Heute ging es mit Schanchot an den Zoll. Eine nervenaufreibenden halbe Stunde später darf der Russe jetzt ein Jahr lang die Schweiz bereisen. Damit ist alles Organisatorische erledigt, jetzt kann es wirklich losgehen!
DiDi.AugAug.2018201820182018
Wir sind auf eigene Faust und ohne Begleitfahrzeug unterwegs.
Da die Pferde doch einiges leisten müssen, und wir auf vergangenen Touren festgestellt haben, dass Kraftfutter bei Weitem nicht überall einfach zu bekommen ist, gehen wir dieses Mal auf Nummer sicher:
Alle Stationen sind bereit Pakete mit Pferdefutter für uns anzunehmen, daher gab es heute das große Packen 😉
Packstation Flur – abwiegen, in Tüten abfüllen und Pakete packen… Und nur ja den Minibeutel Hundefutter nicht vergessen —-neben kiloweise Pferdefutter
Um diese Mengen Futter über die gesamte Strecke mitzunehmen bräuchten wir ansonsten ein 3. Pferd als Packtier – unsere Reittiere müssen außer uns ja schon alles andere schleppen was man unterwegs so braucht.
PS.: Jetzt riecht es in der ganzen Wohnung wunderbar nach Pferdefutter 🙂
SoSo.AugAug.2018201820182018
Diesen Samstag haben Schanchot und Clever in sehr guter Wertung und mit Höchstnoten die 37km auf der Belchendistanz absolviert.
Fitnesscheck damit abgehakt. Die Herde ist fit für die Alpen 🙂
Wir wurden ja gewarnt.: «Distanzreiten kann süchtig machen!» – Ja, wir werden wohl wiederkommen 🙂
Die Belchendistanz auf FB
Spaziergang vor dem grossen Tag
Wir warten auf die Verfassungskontrolle… mit netten Nachbarn.
DiDi.JulJul.2018201820182018
Es wird spannend…. eine Teilstrecke ist wegen Steinschlaggefahr offiziell gesperrt.
Die Alternativroute würde eine Tagesetappe von 30 km mit rund 4’000 Höhenmetern bedeuten!
Versuche wenigstens einen Gepäcktransport für diesen Abschnitt zu organisieren haben bisher nicht geklappt.
Wir haben aber mal wieder Glück. Die Sperrung wurde 2017 ausgesprochen und neuere Informationen gibt es noch nicht. Ein anderer Wanderreiter ist eine Woche vorher im gleichen Gebiet unterwegs und gibt uns die aktuellen Infos durch. Wie immer heisst es bei Touren von uns: Man wird die Sache schon irgendwie lösen können.